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GraL 2023: Jahresrückblick

Wir vom ganzen GraL-Team wünschen Euch ein gutes Ankommen im neuen Jahr!

Gerne schließen wir das Jahr 2023 mit einem Jahresrückblick der GraL-Doktorandinnen und resümieren, die von uns in 2023 besuchten Workshops und Tagungen.

Mit Blick auf unser im Projekt gefasstes Interesse, relevante Bezugstexte der Lehrer:innenbildung (z.B. Kernlehrpläne oder Beschlüsse der KMK) einer Diskursanalyse zu unterziehen, ging es Anfang Juli für uns zunächst zum Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung. Dort haben wir unter der Leitung von Benno Nothardt und Dr.in Margarete Jäger einen zweitägigen Workshop zur ‚Kritischen Diskursanalyse‘ besucht. Inspiriert von den Arbeiten Michel Foucaults ist die Kritische Diskursanalyse eine empirische Methode, die historische und gegenwärtige Diskurse untersucht. Im Zentrum stehen Fragen danach, was gesellschaftlich als gültiges Wissen erachtet wird, wie dieses Wissen hergestellt und weitergegeben wird. Auch im Fokus steht die Frage, mit welchen Strategien Felder des Sagbaren verengt oder erweitert werden. Doch die Kritische Diskursanalyse ist nur eine von vielen Spielarten der Diskursanalyse, mit denen wir uns auseinandersetzen.

Da wir in GraL neben einer Dokumentenanalyse auch eine Interviewstudie durchführen, sind wir im Sommer auch nach Mannheim zum GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften gefahren. Dort haben wir an dem Workshop ‚Qualitative Interviews – Theorie und Praxis‘ unter der Leitung von Prof. Günter Mey und Paul Sebastian Ruppel teilgenommen. In der GraL-Interviewstudie interessieren wir uns für die Erfahrungen von (angehenden) Lehrer:innen, die sie uns im Interview erzählen möchten. Was diese Erzählungen über die Lehrer:innenbildung aussagen, möchten wir analysieren. Dieses komplexe Setting von Interviewführung bis hin zur Analyse bedarf einer kontinuierlich kritischen Selbstreflexion. Von daher wird es für uns nicht der letzte Workshop zum Thema qualitative Interviews gewesen sein.

Ende Juli haben wir am ‚19. Berliner Methodentreffen Qualitative Forschung‘ teilgenommen, welches an der Freien Universität Berlin stattgefunden hat. Auch dort haben wir Doktorandinnen an unterschiedlichen Formaten (von Workshops bis zu Forschungswerkstätten und Vorträgen) teilgenommen, die für unsere eigenen Dissertationsvorhaben und für unsere Arbeit in GraL erkenntnisreich waren. Zum Beispiel wirkt in uns noch folgendes Zitat in dem von Prof. Rainer Diaz-Bone geführten Workshop zur Foucaultschen Diskursanalyse nach: „Mit Diskursanalyse kann die Repräsentation von Ungleichheit untersucht werden.

Im September haben wir in Bielefeld die ‚Herbstwerkstatt 2023. Interpretative Forschungsmethoden in den Bildungs- und Sozialwissenschaften' besucht. Organisiert wurde diese Woche, wie jedes Jahr, von Prof. Paul Mecheril, Prof.In em. Bettina Dausien und Dr.in Daniela Rothe. In kleineren Interpretationswerkstätten haben wir von Teilnehmer:innen mitgebrachtes Material (anonymisiertes Interviewmaterial, Gesetzestexte, Schulbücher etc.) gemeinsam interpretiert. Dabei geht es nicht um richtige oder falsche Interpretationen, sondern um die Entwicklung von überzeugenden Lesarten. Wichtig dabei ist sich künstlich naiv zu stellen und nur mit den Informationen zu arbeiten, die der Text uns liefert.

Ende Oktober waren einige von uns bei der DeZIM-Tagung für Promovierende 2023 in Berlin. Diese Tagung ermöglichte über 30 Nachwuchswissenschaftler:innen sich zu vernetzen und in den Austausch zu gehen. Wir haben dort über Fragen um ethisches Handeln und Machtverhältnisse in der Wissenschaft diskutiert. Fragen nach den Hürden und der Bedeutsamkeit rassismuskritischer Forschung mit Blick auf Themen wie Migration und Integration wurden unter anderem von Prof. Robel Afeworki Abay, Tanja Gangarova und Elizabeth Kaneza im Panel „Partizipative Forschung Reflexion und Zusammenarbeit mit BIPoC-Communities“ diskutiert.

Neben diesem auf In- und Output gesetzten Fokus wirken auch die vielen Begegnungen nach. Bei leckerem Essen, gutem Kaffee (sehr, sehr wichtig!) konnten wir miteinander ins Gespräch gehen und uns über unsere jeweiligen Wege in der Wissenschaft unterhalten. Wir haben mit anderen jung Wissenschaftler:innen Kontakte geknüpft, die uns und unsere Arbeit seitdem auf unterschiedlichen Wegen begleiten. Nach einem sehr produktiven Jahr 2023 freuen wir uns auf 2024.

#Tldr: Es war ein gutes 2023. Wir haben viel gesehen, gelernt, gesprochen und gegessen. Wir freuen uns auf 2024!
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